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Herzöglich-Ostarische Uniformordnung, Abschnitt Marine (HOU)

In der ostarischen Marine ist die Uniformierung in den für die Ränge typischen Details geregelt. Andererseits ist die Regulierung der Uniformen abseits dieser Details für ostarische Verhältnisse geradezu erschreckend ungenau. Weite Bereiche der Ausgestaltung bleiben vollkommen dem Geschmack und den finanziellen Möglichkeiten des Trägers überlassen und unterliegen nur groben Richtlinien. Der Geldbeutel des Trägers ist deshalb entscheidend, da die Uniform von jedem selbst zu beschaffen ist. Ausnahmen sind hier die Waffenröcke der Seesoldaten. Natürlich stellt die Marine ihrem Personal, vor allem niederen Dienstgraden Möglichkeiten bereit, Uniformteile sehr günstig zu erwerben. So ist es zum Beispiel kaum von Nöten, die Uniform der Matrosen genauer zu regulieren. Wenn der Matrose billige Kleidung kaufen will, dann tut er das beim Zeugmeister seines Schiffes und bekommt damit automatisch einheitliche Kleidung.

Da in der Marine die Funktion des Schiffes wichtiger ist als die Einheitlichkeit, gibt es hunderte von individuellen Sonderregelungen und Ausnahmen. Der hochverdiente Deckoffizier, der einen Frock trägt, der eines Leutnants würdig wäre, ist ebenso zu finden wie die Schreiberin, die ihre Amtstracht der Uniform vorzieht. Mit Farben und Schnitten wird es mitunter nicht so genau genommen, und so manches schiffsärztliche Attest befreit von Zwängen. Bei all dem ist allerdings die Genehmigung des disziplinarischen Vorgesetzten oder eben ein schiffsärztliches Attest erforderlich. Und wenn dann ein hochdekorierter Seeheld im gehobenen Offiziersrang und die Brust voller Orden die Vorschriften in Richtung seines persönlichen Geschmackes auslegt: Wer will es ihm verbieten?

Allgemein gilt: Jedes Mitglied der Marine hat für einen ordentlichen Zustand seiner Kleidung zu sorgen. Löcher sind zu stopfen, schmutzige Wäsche ist bei nächster Gelegenheit zu wechseln und zu waschen. Abgetragene Kleidung muss ersetzt werden.

Die meisten Mitglieder der ostarischen Marine halten sich mehr oder weniger streng an die folgenden Regeln:

Schuhwerk und Beinkleider

Beinkleider MatroseMatrosen tragen oft weite Hosen aus einem naturfarbenen Stoff. Es ist ihnen selbst überlassen, ob und welche Form von Schuhen sie dazu tragen. So mancher Topgast schwört darauf, barfuß in der Takelage das beste Gefühl zu haben, während mehrere Kapitäne großen Wert darauf legen, dass die Matrosen zumindest leichte Segeltuchschuhe tragen, um das Verletzungsrisiko zu mindern. Von Einheitlichkeit kann hier aber keine Rede sein.

Deckoffiziere tragen schwarze Kniebundhosen und dazu weiße Strümpfe. Bei manchen Deckoffizieren mag es die Aufgabe bedingen, dass lange Hosen oder dunkle Strümpfe praktischer sind (gerade bei den handwerklich tätigen Deckoffizieren ohne Zugang zur Messe), trotzdem sind diese Varianten seltener. Als Schuhe werden dazu Halbschuhe, bevorzugt mit Schnalle getragen.

Beinkleider OffizierOffiziersanwärter und Offiziere bis hin zum Leutnant tragen ebenfalls schwarze Kniebundhosen und weiße Strümpfe. Bei Leutnants ist beim Tragen der Galauniform bisweilen auch eine helle Kniebundhose zu sehen. Ab dem Marinehauptmann aufwärts sind helle Hosen Teil der regulären Uniform. Hier ist die Wahl zwischen Kniebundhosen und eng geschnittenen, langen Hosen frei. Ausschlaggebend sind die Praktikabilität und der Geschmack des Offiziers. Die hellen Kniebundhosen sind in der Regel hoch geschnitten, so dass sie ohne Gürtel getragen werden. Lange Offiziershosen haben meist ein Band um den Fuß, um immer einen strammen Sitz zu gewährleisten und sind ebenfalls hoch geschnitten. Für alle Offiziere gilt, dass Schnallenschuhe zur Kniebundhose getragen werden. Wenn ein Offizier lange Hosen trägt, dann sind auch Schaftstiefel mit engem Schaft, aber ohne Stulpen gebräuchlich. Allerdings sieht man dieses Schuhwerk fast ausschließlich im Einsatz und fast nie mit der Ausgehuniform (wenngleich letzteres nicht verboten ist).

Kopfbedeckungen

Allgemein ist es bei der Marine üblich, Kopfbedeckungen zu tragen. Diese Tradition entstammt einer einfachen Begründung: An wolkenlosen Tagen ist die Gefahr einen Sonnenstiches auf See erheblich, und dem kann ein bedecktes Haupt entgegenwirken.

Mütze MatroseFilzkappe MatroseMatrosen tragen auf vielen Schiffen keine einheitlichen Kopfbedeckungen. Oft werden Zipfelmützen oder Strohhüte getragen, aber auch vielerlei Formen von schlichten Filzkappen sind zu sehen. Auf manchen Schiffen hat es sich eingebürgert, dass an die Mannschaften einheitliche Kappen ausgegeben werden, was aber nicht die Regel ist. Ausdrücklich untersagt sind Mannschaften schwarze Zwei- und Dreispitze sowie Zylinderhüte.

Andersfarbige Dreispitze werden gelegentlich von den Offizieren zugelassen, auch wenn das nicht immer der Fall ist. Deckoffiziere, Offiziersanwärter und Offiziere tragen schwarze Zweispitze, Dreispitze, Rundhüte oder Zylinder. Die letzten beiden sind nur bis hin zum Leutnant üblich. Bei Offizieren sind goldene Verzierungen an den Hüten üblich. Es gilt: Je höher der Rang, desto prächtiger. Eine genaue Regelung existiert jedoch nicht.

Hemden und Untergewänder

Hemd MatroseZu Untergewändern gibt es keine Regelungen. Jeder trägt sie in Form und Art nach Belieben. Bei Matrosen sind blau gestreifte Hemden üblich, aber nicht vorgeschrieben. Bei höheren Dienstgraden sind weiße oder naturfarbene Hemden die Regel. Art und Qualität des Stoffes bleibt dem Geschmack und dem Geldbeutel des Einzelnen überlassen.

Matrosen und Deckoffiziere ohne Zugang zur Messe tragen bei schlechtem Wetter oft einfache graue oder schwarze Wolljacken. Diese lassen immer noch so viel Bewegungsfreiheit, um alle Arbeiten an Bord zu erledigen. Bei gutem Wetter werden aber in der Regel keine Jacken getragen.

Uniformjacke/Frock

Jacke MatroseDeckoffiziere, Offiziersanwärter und Offiziere tragen einen Mantel, der aus blauem Tuch gemacht ist, dem so genannten Frock. Der Schnitt variiert oft, typisch sind aber Ärmelaufschläge, Stehkrägen und die Länge bis etwa zum Knie. Oft sind diese Frocks gefüttert, wobei bei Dienstuniformen das Futter meist blau ist, bei Galauniformen ist das Futter meist weiß. Als Daumenregel gilt auch: Je höher der Dienstrang, desto dunkler der Blauton. Aber dies ist keinesfalls vorgeschrieben. Bei niederen Offizieren ist der Frock vorne so lang geschnitten wie hinten, während er bei höheren Offizieren vorne oft zurückgenommen und hinten geschlitzt ist, so dass er einen typischen "Schwalbenschwanz" hat. Die Ausschmückung des Frocks mit silbernen und goldenen Borten und Knöpfen ist rangabhängig und das wichtigste Merkmal für den Dienstgrad. Allgemein gilt: Die Pracht der Ausschmückung sollte dem Rang entsprechen. Gerade bei niederen Offiziersdienstgraden sind oft auch Frocks ohne Ärmel zu sehen. Für verschiedene Diestgrade sind aber gewisse Dinge vorgeschrieben:

Deckoffizier mit Zugang zur Messe

Dreispitz DecksoffizierBlauer Frock, silberne Knöpfe. Die Reversknöpfe werden nur einreihig getragen, die Zahl ist ungerade und kleiner als 9. Keine oder nur wenige schmale Borten in Silber. Kein Ärmelstreifen. Oft werden auch ärmellose Frocks getragen.

Seekadett

Blauer Frock, messingfarbene Knöpfe. Die Reversknöpfe werden nur einreihig getragen, die Zahl ist ungerade und kleiner als 9. Keine oder nur wenige schmale Borten in Gold. Kein Ärmelstreifen. Oft werden auch ärmellose Frocks getragen.

Fähnrich

Blauer Frock, messingfarbene Knöpfe. Die Reversknöpfe werden nur einreihig getragen, die Zahl ist ungerade und kleiner als 9. Keine oder nur wenige schmale Borten in Gold. Eine schmale, goldene Kordel am Ärmel. Oft werden auch ärmellose Frocks getragen.

Leutnant

Frock LeutnantBlauer Frock, messingfarbene Knöpfe. Die Reversknöpfe werden nur einreihig getragen, die Zahl darf 9 betragen. Wenige schmale Borten in Gold. Ein schmaler goldener Ärmelstreifen. Oft werden auch ärmellose Frocks getragen.

Marinehauptmann

Blauer Frock, messingfarbene Knöpfe. Die Reversknöpfe werden nur einreihig getragen, die Anzahl beträgt immer 9. Schmale und/oder breite Borten in Gold, meist zusätzliche Knöpfe an Taschen und Ärmeln. Zwei schmale goldene Ärmelstreifen. Wenn ein Marinehauptmann einen ärmellosen Frock trägt, dann ist ein messingfarbener Knopf auf der Schulter als Rangkennzeichen üblich.

Kapitän

Blauer Frock, messingfarbene Knöpfe. Die Reversknöpfe werden zweireihig getragen, die Anzahl beträgt immer 9. Schmale und/oder breite Borten in Gold, zusätzliche Knöpfe an Taschen und Ärmeln. Unter dem Frock wird eine Weste getragen. Drei schmale, goldene Ärmelstreifen. Epauletten sind erlaubt. Wenn ein Kapitän einen ärmellosen Frock trägt, dann sind zwei messingfarbene Knöpfe auf der Schulter als Rangkennzeichen üblich. Allerdings stellen ärmellose Frocks eine Ausnahme dar und werden praktisch nur an Bord des Schiffes bei heißem Wetter getragen.

Kommodore

Dreispitz OffizierBlauer Frock, messingfarbene Knöpfe. Die Reversknöpfe werden zweireihig getragen, die Anzahl beträgt immer 9. Schmale und/oder breite Borten in Gold, zusätzliche Knöpfe an Taschen und Ärmeln. Unter dem Frock wird eine Weste getragen. Ein breiter, goldener Ärmelstreifen mit goldenen Einfassungen der Aufschlagknöpfe an den Ärmeln. Ärmellose Frocks sind nicht üblich.

Konteradmiral

Blauer Frock, messingfarbene Knöpfe. Die Reversknöpfe werden zweireihig getragen, die Anzahl beträgt immer 9. Goldene Einfassungen der Reversknöpfe sind üblich. Schmale und/oder breite Borten in Gold, zusätzliche Knöpfe an Taschen und Ärmeln. Goldene Einfassungen der Reversknöpfe sind üblich. Unter dem Frock wird eine Weste getragen. Ein breiter und ein schmaler, goldener Ärmelstreifen mit goldenen Einfassungen der Aufschlagknöpfe an den Ärmeln. Epauletten sind erlaubt. Ärmellose Frocks sind nicht üblich.

Vizeadmiral

Blauer Frock, messingfarbene Knöpfe. Die Reversknöpfe werden zweireihig getragen, die Anzahl beträgt immer 9. Goldene Einfassungen der Reversknöpfe sind üblich. Schmale und/oder breite Borten in Gold, zusätzliche Knöpfe an Taschen und Ärmeln. Goldene Einfassungen der Reversknöpfe sind üblich. Unter dem Frock wird eine Weste getragen. Ein breiter und zwei schmale, goldene Ärmelstreifen mit goldenen Einfassungen der Aufschlagknöpfe an den Ärmeln. Epauletten sind erlaubt. Ärmellose Frocks sind nicht üblich.

Admiral

Zweispitz OffizierBlauer Frock, messingfarbene Knöpfe. Die Reversknöpfe werden zweireihig getragen, die Anzahl beträgt immer 9. Goldene Einfassungen der Reversknöpfe sind üblich. Schmale und/oder breite Borten in Gold, zusätzliche Knöpfe an Taschen und Ärmeln. Unter dem Frock wird eine Weste getragen. Ein breiter und drei schmale goldene Ärmelstreifen mit goldenen Einfassungen der Aufschlagknöpfe an den Ärmeln. Epauletten sind erlaubt. Ärmellose Frocks sind nicht üblich.

Großadmiral

Der Frock des Großadmirals gleicht dem des Admirals. Hier sind Epauletten aber die Regel. Zusätzlich wird eine goldene Schulterkordel um die rechte Schulter getragen.

Sommeruniformen

Die meist aus Wollstoff gefertigten Offiziersjacken sind gerade im Sommer unerträglich warm. Deshalb werden gerade von Mitgliedern der Kolonialflotte gerne sehr leichte Uniformjacken, zum Teil auch ohne Innenfutter getragen. Eine weitere Möglichkeit, die drückende Sommerhitze zu mildern, sind die ärmellosen Uniformjacken, die bis hin zum Leutnant recht üblich, darüber aber selten sind. Es ist aber mitnichten so, dass ärmellose Jacken nur im Sommer getragen werden. Es ist selbstredend so, dass dieser Uniformentyp vor allem bei Flotten, die oft in heißen Gegenden unterwegs sind (Kolonialflotte, Expeditionsflottille), recht gern getragen wird und hier auch bei der Galauniform als schick gilt. Bei Flotten der nördlicheren Gebiete wird zumindest bei der Galauniform ein Schnitt mit Ärmeln erwartet. Bei höheren Dienstgraden verlangt allein schon der Rang, die Ärmel auch im Sommer zu ertragen, und viele hohe Offiziere verzichten sogar komplett auf leichte Sommeruniformen. Andererseits ist in diesem Rängen kaum mit schwerer körperlicher Tätigkeit zu rechnen.

Winteruniformen

In der ostarischen Marine gibt es keine speziellen, besonders warmen Winteruniformen. Wenn die Temperaturen es erfordern, dann wird über der Uniform einfach ein Mantel oder ein Umhang getragen. Dieser ist oft marineblau, wobei hier keine Vorschrift über die Farbe besteht. Sollte auch der Mantel nicht genügen, dann steht es dem Seefahrer frei, wärmende Untergewänder, Handschuhe und Mützen zu tragen. Auch wenn es keine Vorschriften an die Farbe gibt, ist doch darauf zu achten, dass das Gesamtbild nicht zu sehr gestört wird.

Kleidung bei schlechtem Wetter

Bei Regen und Sturm werden über den Uniformen schwere, geölte Ledermäntel, Kapuzenumhänge aus gewachstem Stoff, breitkrempige Regenmützen und ähnliches getragen. Hier ist die Funktion wesentlich wichtiger als das Aussehen. Im Gegenteil: Viele dieser Schutzgewänder sind in kräftigen Farben, oft ocker oder gelb gehalten. Wenn nachts ein Sturm über das Deck tobt, dann sind die Seeleute so deutlich besser zu erkennen.

Galauniformen

Gala- oder Ausgehuniform sind nur bei Offizieren üblich. Neben den oben schon erwähnten Punkten unterscheidet sich eine Galauniform nicht wesentlich von der Dienstuniform. In der Regel sind die Verzierungen reichhaltiger, die Stoffe edler und der Schnitt eleganter. Aber genaue Vorschriften gibt es nicht. Da für Galauniformen zum Teil horrende Preise verlangt werden, hat sich bei vielen Offizieren, speziell unterhalb des Ranges des Marinehauptmannes die Sitte der Leihuniform breit gemacht. An praktisch allen wichtigen Marinestützpunkten kann man sich für einen erträglichen Obulus eine Galauniform bei einem Uniformenschneider leihen. Von Dienstgraden, die auch repräsentative Aufgaben erfüllen, wir aber eine eigene Galauniform erwartet.

Mannschaften

Mannschaften haben auf vielen Schiffen keine einheitliche Kleidung. In letzter Zeit setzt sich die Sitte immer mehr durch, dass die Mannschaften helle Hosen und blaue Fischerhemden tragen, auf manchen Schiffen sogar einheitliche Mützen. Das ist allerdings nicht die Regel. Je nach Erfahrung werden bei den Mannschaften folgende Ränge unterschieden: Schiffsjungen, Kuhlmannschaften, Matrosen, Toppgasten (Vollmatrosen). Eine Unterscheidung in der Kleidung gibt es nicht. Die Unterscheidung findet sich nur in den Soldlisten, der Erfahrung und im Ansehen innerhalb der Mannschaft.

Seesoldaten

Waffenrock SeesoldatKopfbedeckung SeesoldatDie Uniformordnung der Seesoldaten unterscheidet sich nicht von der der Regimenter des Landheeres. Die Rangabzeichen sind die gleichen, nur die Wappensymboliken auf den Waffenröcken sind marinespezifisch. Es gilt allgemein auch, dass die Seesoldaten als Grundfarbe des Wappenrockes immer Rot tragen. Die Art von Beinkleidern und Hemden ist nicht näher geregelt. Oft werden an die Seesoldaten einheitliche Kappen oder Hüte ausgegeben, aber Vorschriften gibt es hierzu nicht. An Bord von Schiffen tragen Seesoldaten oft nur leichte Rüstung, die das alltägliche Leben nicht behindert. Die Rüstung an Land wird den Erfordernissen und Vorlieben des Einzelnen angepasst. Selbiges gilt für die Bewaffung.