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Nautische Begriffe

Seemännisches Glossar ohne Anspruch auf Vollständigkeit
 
Nachfolgend eine kleine Aufstellung von Wörtern, die einem auf einer Marineexpedition begegnen können. Um nicht völlig wie ein Landlubber dazustehen, sollte man die eine oder andere Anweisung dann doch verstehen können! Kursive Begriffe zählen zu den Grundlagen, der Rest sei dem persönlichen Ehrgeiz überlassen.
 
Abbacken - Abräumen des Tisches (Back) nach einer Mahlzeit
Abfallen – von der Richtung wegdrehen, aus der der Wind kommt
Achteraus – Richtungsangabe: hinter dem Heck
Achterlich – der hintere Sektor, von querab auf der einen Seite übers Heck bis querab auf der anderen Seite (z.B. achterlicher Wind)
Achtern – hinten an Bord
"Ahoi!" – Gruß unter Seeleuten, dient meist zum Anpreien eines anderen Schiffes oder Bootes
"Alle Mann!" – Befehl für die gesamte Mannschaft an Deck zu kommen, sich Aufzustellen und für weitere Befehle oder zur Inspektion bereitzuhalten
Ambrosia – Ceridische Schutzpatronin der Seefahrt
Anbrassen – die Brassen durchsetzen
Anluven – auf die Richtung zudrehen, aus der der Wind kommt
Anpreien – Anrufen eines anderen Schiffes, meist zur Frage des "Wer?", "Woher?" und "Wohin?"
Aufbrisen - der Wind nimmt an Stärke zu
Ausklamüsern - soviel wie herausfinden
Aussingen - Befehle oder Nachrichten an Bord ausrufen
"Aye, aye!" oder "Aye!" – Seemännisch für "Zu Befehl!" bzw. "Habe Verstanden!" z.B. "Aye, aye, Herr Kommandant"
 
Back – Vorschiff
Backbord – in Fahrtrichtung links
Backen und Banken – Hauptmahlzeit einnehmen
Bändsel – dünnes Tau
Bargholz – eine Art Stoßdämpfer oder Scheuerleiste aus Holz am Rumpf eines Schiffes
Bekalmt – in der Flaute liegend
Bekleeden – umkleiden zum Schutz gegen durchscheuern
Belegen – befestigen, sichern
"Beleg das!" – Seemännisch für "Schluß damit!", "Hör auf!"
Besteck – nautische Standortbestimmung nach Länge und Breite
Bilge – tiefster Hohlraum im Rumpf
Block – Gehäuse mit eingebaute(n) Rolle(n) zur Führung von Tauwerk
Boot – ein offenes, teilweise oder ganz gedecktes, kleineres Wasserfahrzeug. Oft Beiboot eines Schiffes
Brassen – Leinen, die eine Rah in die gewünschte Richtung bringen
Bug – Vorderer Teil des Schiffes
Bugspriet – den Bug überragende kurze, kräftige Spiere
 
Davit – einfacher Bordkran mit Taljen
Deckoffizier – höherer Unteroffizier mit Zugang zur Offiziersmesse
Dippen - zur Begrüßung die Flagge halb niederholen und wieder aufziehen
Döösbaddel - umgangssprachlich für Dummkopf; auch für neugierige Hafenbesucher, die dösige Fragen stellen
Dollbord – oberer Rand der Seitenwände eines Bootes
Drift – Durch den Wind erzeugte Meeresströmung, unkontrolliertes Treiben eines Schiffes
Ducht – Sitzbank
Dwars – quer
 
Etmal – die von Mittag bis Mittag zurückgelegte Strecke
Einschleicher - (slang) Blinder Passagier
 
Faden – (Längenmaß) das, was man mit beiden Armen fassen kann, der tausendste Teil einer Heligonischen Seemeile (1,85 Meter)
Fall – 1) Leine zum Setzen der Segel 2) Neigung des Mastes zur Senkrechten in Längsschiffrichtung
Flagge – wer Fahne sagt, ist seine Rumration los!
Fieren – (Tau) ablaufen lassen, nachlassen
Fock – Aufbau, Deck oder Quartier auf dem Vorschiff
 
Gast - für eine bestimmte Aufgabe vorgesehener Matrose (Signalgast, Geschützgast)
Gatt – Öffnung, Raum im Schiff
Geitau – aufholbare Leine zum Reffen eines Rahsegels
Gestirnshöhe – Winkel eines Gestirns über dem Horizont
Gezeiten – Wechsel zwischen Ebbe (Sinken des Wassers) und Flut (Steigen des Wassers)
Gissen – eine nach Zeit und Strecke geschätzte, aber nicht exakte Schiffsposition ermitteln
Glasen – Anschlagen der Schiffsglocke beim halbstündlichen Umdrehen der gläsernen Sanduhr
Gording – Leine zum aufholen (Hochziehen) eines Rahsegels
Gräting – Gitter aus Holzleisten
 
Halber Wind – quer einkommender Wind
Halsen – mit dem Heck durch den Wind drehen
Heck – hinterer Teil des Schiffes
Heligonische Knoten - die in einer Stunde zurückgelegten "heligonischen Seemeilen". Die Messung der Geschwindigkeit geschieht "durch zertifizierte Logleinen mit Knoten in geeichten Abständen und einem Treibanker: Die Logleine spult sich so schnell ab, daß wenn ein Schiff mit einer Geschwindigkeit von 10 heligonischen Seemeilen/Stunde, also 10 heligonische Knoten fährt, sich 10 Leinenknoten pro Minute von der Leine abrollen."
Heligonische Seemeilen - 1.852 heligonischen Meilen. Eine Vermessung des Jolborn von seiner Quelle zu dessen Mündung in die Jolsee ergab eine Länge von 1000 heligonischen Seemeilen.
Hüttendeck – begehbares Dach des Aufbaus (Hütte) auf dem Achterdeck
 
Jungfer – runde Holzscheibe mit Löchern darin zum Durchsetzen der Taue
 
Kabel – eine zehntel Heligonische Seemeile (185 Meter)
Kabelgatt – Stauraum für selten benutztes Tauwerk
Kabine – Wohnraum eines Passagiers
Kajüte – Wohnraum des Kommandanten
Kammer - Wohnraum eines Offiziers
Kieker - (Slang) Fernglas
killen – flattern
Kimm – sichtbarer Horizont
"Klarschiff (zum Gefecht)!" – Befehl, dass sich alle Kampfbereit machen sollen
Klinker – überlappende Beplankung der Bordwand
Koje – Kastenartiges, eingebautes Bett auf Schiffen
Kombüse - Schiffsküche
Krähennest – Ausguck am Mast
Kraweel – aneinanderstoßende (nicht überlappende) Beplankung der Bordwand
 
Landfall – erstes Sichten von Land
Landlubber – anderes Wort für Landratten
Last – Frachtraum an Bord
Lee – die vom Wind abgewandte Seite, die Richtung in die der Wind weht
Lenzen – Wasser über Bord befördern
Liek – Kante des Segels
Luv – die dem Wind zugewandte Seite, die Richtung, aus der der Wind kommt
 
Mannen - von Mann zu Mann weiterreichen
Messe – Speise- und Aufenthaltsraum der Offiziere und Mannschaften
 
Nachfassen - Nachschlag beim Essen
Niedergang – hüttenartig gewölbter Eingang oder Treppe zu einem tiefer liegenden Deck
Nilssonsfahrt – gefährliche und langwierige Irrfahrt, oft unter Verlust des Schiffes
Nock – Ende einer Spiere (zum Beispiel: Rahnock)
Nüsternplünn - (Umgangssprache) Taschentuch
 
Orlop/Orlopdeck – Deck unterhalb der Wasserlinie
 
Palaver - Besprechung, endloses Gerede
Persenning – geteerte und dadurch wasserdichte Plane aus Segeltuch
Pinne – Ruderpinne; (meist) waagerechter Hebel zur Betätigung des Ruders
Plünnen - Segel, aber auch Kleidung
Prise – erbeutetes Schiff
Pönen - Anstreichen, Malen, auch Schreiben
Pütz – Eimer, oft aus Segeltuch
Purren - wecken der Wachablösung; müde Schläfer aus ihrer Koje treiben
 
Quiddje – Matrose auf erster Fahrt
Quetschbüdel - Ziehharmonika
 
Rah – bewegliches Querholz (Spiere) am Mast zum Anschlagen der Segel
Rank – kippelig, instabil; Gegensatz: steif
Raum – (Richtungsangabe) von schräg hinten
Raumen – (Wind) mehr nach achtern umspringen
Redon – Ogedischer Schutzpatron der Seefahrt
Reffen – Segelfläche verkleinern
"Reinschiff!" – Befehl zum Aufräumen und Putzen
"Reise, Reise!" – Weckruf an Bord
Riemen – Ruder zur Fortbewegung eines Bootes
Rigg – Antriebseinheit eines Segelschiffs mit allem stehenden und laufenden Gut, einschließlich Masten und Spieren
Ruder – Steuerrad
Rüsten – Beschlag am Rumpf zur Befestigung der Wanten
 
Schanzkleid – Brüstung an der Deckskante
Schießen der Sonne – Bestimmung der Mittagsbreite, das heißt Fixierung des genauen Sonnenstands um 12 Uhr Mittags zur Ermittlung der geographischen Breite der Schiffsposition
Schot – Leine zum Einstellen der Segel
Schott – hölzerne Querwand
Schwabber – Feudel oder Mop
Schwojen – hin- und herschwingen
Seegang – die durch Wind hervorgerufene Wellenbewegung der Meeresoberfläche
Segelmeister – dem Kommandanten beigegebener Deckoffizier, zuständig für Navigation, Segelführung und Seemannschaft
Seite – Zeremonie beim Betreten oder Verlassen eines Schiffes durch seinen Kommandanten oder andere Offiziere gleichen oder höheren Ranges
Sextant – Gerät zur Messung von Winkelabständen zwischen Gestirnen und Gestirnshöhen. Wird zur Astronomischen Ortsbestimmung verwendet.
Smutje - Schiffskoch
Spant – rippenähnlicher Bauteil zur Aussteifung des Rumpfes
Speigatt - Abflussöffnung am Fuß des Schanzkleides
Spiere – seemännische Bezeichnung für Stangen und Rundhölzer aller Art
Spill – Winde zum Aufspulen von Leinen, Trossen usw.
Spleiß – handgefertigte Verbindung von Tauen
Stag – Tau zur Abstützung des Mastes nach vorn und hinten
Ständig machen – im Wasser auf der Stelle halten
Stek – Seemännischer Knoten
Steuerbord – In Fahrtrichtung rechts
Steven – die den Rumpf vorn und achtern begrenzenden, schrägen oder senkrechten Planken
Stück – Bezeichnung für Schiffsgeschütz
 
Takelage – siehe Rigg
Takelung – das Prinzip der Takelage, je nach Schiffstyp
Talje – Flaschenzug
Tender – Versorgungsschiff, Beiboot
Tidenhub – Höhenunterschied zwischen Niedrigwasser und Hochwasser
Topp – Spitze (eines Mastes usw.)
Toppgast – Vollmatrose
 
Valmeranersegel - (vor allem in Südheligonia) große, dreieckige Segel an einer schräg am Mast befestigten Spiere
Voller Schlag - voller Teller beim Essen fassen
Voll und bei – Stellung der Segel am Wind, bei der sie optimal ziehen
 
Wahrschau! – warnender Ausruf
Want – Tau zur seitlichen Abstützung des Mastes
Warpen – einen Anker mit einem Beiboot ausbringen, um das Schiff an der Trosse zum Anker zu verholen
Wenden – mit dem Bug in den Wind drehen
Wuhling – 1) Umwicklung eines Rundholzes mit einem Tau oder einer Kette zur Verstärkung und zum Zusammenhalten; 2) Gewirr, Unordnung
 
Zeising – kurzes, handliches Stück Tauwerk, das beispielsweise zum Festbinden der Segel dient
Zurring – sichere Befestigung mittels dünner Leine (Bändsel)