You are here

37 n. A. III. -

Die nun seit fünf Jahren stattfindenden Jolsee-Expeditionen der Herzöglich-Ostarischen Marine haben die heligonische Wissenschaft mittlerweile mit einer unglaublichen Fülle an neuen Erkenntnissen, Informationen und Unmengen an gesammeltem Material bereichert, dessen Auswertung mit Sicherheit Forscher aller Disziplinen über mehrere Generationen beschäftigen wird. So war auch die diesjährige Expedition von ungeheurem Erfolg gekrönt, nicht zuletzt, da die Verluste noch geringer waren als bei den vorangegangenen Expeditionen. Dazu trägt neben der äußerst umsichtigen Führung und strategischen Planung durch den Commodore Seiner Erlaucht Expeditionsflottille Xurlsen Kielholer auch eine gewisse Routine bei, die bei den zahlreichen Landungsunternehmen eingekehrt ist. Nachdem man über die Jahre den mannigfaltigsten und ungewöhnlichsten Gefahren getrotzt hat, kann die tapferen Seeleute fast nichts mehr schrecken oder gar von der Pflichterfüllung abhalten.
 
Um dem geneigten Leser eine kleine Kostprobe des Erlebten zu geben, hier ein Auszug aus dem
Logbuch des 4. Landungsunternehmens der ersten Herzöglich-Ostarischen Expeditionsflottille.
22. Tag des 1. Xurl - 5. Tag des 2. Xurl im Jahre 37 n. A. III.
 
Ausgliederung der Logbücher seiner Herzöglichen Erlaucht Schiffe "Brassach", "Redon" und "Wellenreiter", welche selbst einen Teil der Logbücher der ersten Herzöglich-Ostarischen Expeditionsflottille darstellt.
Ausgliederung erfolgte am 22. Tag des 1. Xurl im Jahre 37 n. A. III. zur 5. Morgenstunde durch
Kommodore Xurlsen Kielholer, Kommandant der "Brassach",
Kapitänin Alfhild Starkarm, Kommandantin der "Redon" sowie
Steinhart von Garstfelden, Kommandant der "Wellenreiter".
 
 
22. Tag des 1. Xurl im Jahre 37 n. A. III, zur 5. Morgenstunde
Landung auf dem gesichteten Land.
Das 4. Landungsunternehmen der ersten Herzöglich-Ostarischen Expeditionsflottille unter der Leitung von Kommandantin Ltn. Hildegard von Oggnitz zählt 26 Mann, bestehend aus:
 
drei Offizieren
vier Deckoffizieren
einer Navigatorin
einem Wissenschaftler
sechs Seesoldaten
zehn Matrosen
und einem zivilen Begleiter
(namentlich im Quartierbuch der Quartiermeisterin unter Anlage 5 b, Absatz 1)
 
Die überaus motivierte Mannschaft begibt sich mit neuem Tatendrang ins Landesinnere, um Kontakt mit der Bevölkerung aufzunehmen und die Vorräte an Bord aufzustocken.
Lang lebe Herzog Angilbert I.
 
23. Tag des 1. Xurl im Jahre 37 n. A. III
Bisher keine befestigten Wege gefunden. Ein Spähtrupp von 5 Mann geht voran. Ein Trupp von 4-5 Mann begibt sich regelmäßig auf die Jagd. Die Doktores stellen einen Trupp zur Kräutersuche ab, um im Falle eines Falles gerüstet zu sein. Außerdem gehen Frau Wolkenstein und Herr Schwichtenberg ihren Wissenschaften nach und erkunden Gegend hinsichtlich Kartierung und Vermessung sowie magischer Aktivitäten. Bis zum Kontakt mit Einheimischen wird dieses Vorgehen beibehalten.
 
24. Tag des 1. Xurl bis zum 1. Tag des 2. Xurl im Jahre 37 n. A. III
keine weiteren Vorkommnisse.
 
2. Tag des 2. Xurl im Jahre 37 n. A. III
Tagsüber keine weiteren Vorkommnisse.
 
9. Abendstunde:
Erster Feindkontakt. Werden angegriffen von seltsamen Schattenwesen. Gleichzeitig Stimmen im Kopf. Diese weisen uns an, in den Wald zu gehen und versprechen uns Vielerlei, wie beispielsweise Wissen, Schätze, Reichtum, Frauen und Macht. Das Gehörte wird im Einzelnen protokolliert, siehe Protokollnotiz Nr. 7542/37-A.
Siegreich über den ersten Feindkontakt erreichen wir einen Platz, an dem eine Leiche liegt. Diese weist Spuren von Tierbissen auf. Um eine Ansteckung auszuschließen Beschluß, Leiche liegen zu lassen.
 
10. Abendstunde:
In sicherer Entfernung Fund eines geeigneten Platzes für Nachtlager in Nähe einer Siedlung. Wachplan wird erstellt. An diesem Platz sind noch andere Reisegruppen und -truppen ansässig.
In direkter Nachbarschaft ist das Lager einer Truppe, die sich Geisterwölfe nennt. Aus ihren Reihen stammt ein gewisser Jupp aus Colonien und eine Frau Hera. Außerdem gibt es in weiterer Nachbarschaft zwei Faune und noch weitere Truppen. Wir beschließen Zusammenschluß.
 
3. Tag des 2. Xurl im Jahre 37 n. A. III, Mitternacht
Angriffe durch Werwölfe. Erbitterte Kämpfe folgen. Ein Schwerverletzter in unseren Reihen. Bei den anderen Truppen sind viele Schwerverletzte zu beklagen. Doktores R.H.I. Schröpfenbeck und S.T. Oberleitner gut ausgelastet. Profitieren durch Erkenntnisse aus dem 3. Landungsunternehmen. Heiltrank gegen Werwolfbisse, siehe Protokollnotiz Nr. 1658/36-A.
 
5 ½. Morgenstunde:
Bis zu diesem Zeitpunkt Werwolfangriffe und Überfälle durch Untote. Mit Beginn der Dämmerung keine Sichtung des Feindes mehr.
 
10. Morgenstunde:
Zunächst Berichtaufnahme und Protokollierungen. Berichte über wirre Träume in der Nacht. Vermutung von Zusammenhang mit den Schattenwesen. Träume werden ebenfalls protokolliert. Siehe Protokollnotitz Nr. 7542/37-B. Untersuchung der Mannschaft auf bleibende Werwolf-Verletzungen beim Morgenappell durch Herrn Dr. Tjalf van Horten. Viele Verletzte in den anderen Lagern. Erfahren, dass unter den Geisterwölfen Koboldin schwanger. Herr Schwichtenberg leiht sich bei Freiherrn aus anderem Lager Umgebungskarte aus. Kopie wird angefertigt. Seltsame Schrift kann von uns übersetzt werden. Siehe Archiv Nr. 8002/37-A.
Verweis:
Das Original befindet sich nun ebenfalls unter Archiv-Nr. 8002/37-A, da dieses nicht mehr an den Freiherren zurückgegeben werden kann, da dieser erkrankt ist.
 
11. Morgenstunde.
Nähere Umgebung wird zunächst in Sichtweite erkundet. Fund eines Stelenfeldes in unmittelbarer Nähe. Doktores begeben sich mit einem Trupp zur Kräutersuche. Diese ist erfolgreich. Beginn der Produktion wirksamer Heiltränke durch Doktor S. T. Oberleitner. Neue Rezeptur mit heimischen Kräutern erfolgreich gefunden – siehe Protokollnotiz Nr. 7544/37-A.
 
Mittagsstunde:
Nachbarin mit Namen Adrienne wird Zugang gewährt. Berichtet über Kartenfund. Karte paßt exakt in bereits vorhandene Umgebungskarte. Neuer Punkt Element "Erde" wird eingetragen. Es folgt Diskussion über weitere Vorgehensweise. Herr Schwichtenberg vermutet, dass noch weitere Elementarplätze vorhanden. Außerdem scheint es so, dass alle Energieelemente an dem Stelenfeld zusammenlaufen.
 
1. Mittagsstunde:
Marsch durch Außentrupp unter Führung von Leutnant Dietreich von Kalwitten zum Aufenthaltsort des Erdelementars. Hin- und Rückweg ereignislos. Kommen wegen Schwangeren in der Nachhut (Geisterwölfe) nur langsam voran. Am Ziel angekommen, treffen wir auf ein baumartiges Wurzelgesicht (von nun an Erdelementar genannt), sowie drei bis vier Naturschergen, die sich weigern, mit uns zu kommunizieren. Auf ihre Forderungen hin lassen wir durch Jupp aus der Gruppe der Geisterwölfe alle verfügbaren Naturwesen des Lagers holen: Die zwei Faune und die Koboldin. Nutzen inzwischen die Zeit zum Kräuter sammeln.
Die Faune kommunizieren schließlich erfolgreich. Das Erdelementar übergibt ihnen einen Stein der Erde, welcher ihm von den Drachenkriegern überlassen worden war. Da es sich vor dem heranwachsenden Übel fürchtet, möchte es den Stein in die Hände der Faune geben. Diese kehren rasch ins Lager zurück, während der restliche Trupp noch einen Waldweg erkundet, der zwei weitere Elementar-Aufenthaltsorte miteinander verbinden soll. Jedoch wird man nicht fündig und kehrt zum Lager zurück.
Im Lager wird sodann heftig daran gearbeitet, zu dem Elementarstein eine Resonanz und somit den stärksten Punkt in der Umgebung zu finden. Aus Nachbarlager ist Niederkunft der Hera zu vernehmen.
 
4. Mittagsstunde:
Taufe des kleinen Lehnhard, Sohn des Jupp aus Colonien und der Hera. Durchgeführt durch Leutnant Dietreich von Kalwitten an Bord des Lagers der 4. Landungsexpedition der 1. Herzöglich-Ostarischen Expeditionsflottille. Zeugen und Segensdurchführende: Leutnant Damiano von Nigramsfall, Doktor R.H.I Schröpfenbeck, 2 ausnehmend fremdartige Fremdländerinnen, deren Namen nicht näher bekannt sind. Das Kind wurde im Namen Apollos, Brans, des Einen und der Viere getauft.
Hilfegesuch von einem Priester und Nachricht, dass der werte Feuermagier aus dem Nachbarlager Hilfe benötigt. Es wird ein Außentrupp zusammengestellt.
 
Protokoll des Außentrupps:
Außentrupp wird zusammengestellt aus: Kommandantin Hildegard von Oggnitz, Korporal Meinrad, Matrosin Plankenhauer, Matrose Grimmbold, Geschützmeister Hein Unverdorben, Skip und Magister Schwichtenberg. Der Priester ist ebenfalls dabei. Er führt uns zur Stelle, an welcher der Feuermagier zusammen mit Adrienne auf uns wartet. Bedauerlicherweise können wir ihm jedoch nicht helfen. Er muss sich dem Feuerelementar und dessen Feuerwesen selbst stellen. Tapfer siegt er und erhält als Belohnung für seine Tapferkeit und seinen Sieg den Stein des Feuers. Er bringt dieses sofort zum Lager, wo er außerdem ärztliche Unterstützung erhält.
Matrosin Plankenhauer schlägt vor, direkt das nächste Elementar, das Wasserelementar aufzusuchen. Machen uns auf den Weg. Finden das Wasserelementar. Jenes wird aber von Echsenwesen beschützt. Es ist für keine Argumente zur Zusammenarbeit zu bewegen und ist zu keiner Kooperation bereit. Beharrt darauf, dass ihm der Stein gehört. Die Echsenwesen gehen zum Angriff über. Skip schlägt sich todesmutig zum Wasserelementar durch, wird dabei jedoch schwer verletzt. Es ist ein harter Kampf, die Echsenwesen können aber besiegt werden, jedoch werden die Männer zum Teil schwer verletzt. Letztendlich kann der Wasserelementarstein durch Hildegard von Oggnitz in Besitz genommen werden. Dies wird jedoch erst durch den tapferen Einsatz der Matrosen, des Geschützmeisters und des Magisters Schwichtenberg möglich, welche sich todesmutig mit den letzten Kräften dem Wasserelementar zum Kampf stellen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Korporal zu schwer verletzt, als dass er in den letzten Kampf noch eingreifen könnte. Skip wird währenddessen vom Priester geheilt. Trupp kehrt sodann wieder zum Lager zurück
 
4 ½. Mittagsstunde:
Immer wieder Stimmen im Kopf. Dieses Mal besteht regelrechter Zwang, Posten zu verlassen. Nur eiserner Wille kann diesen Zwang bändigen. Zunächst bei Leutnant Dietreich von Kalwitten – siehe Protokollnotiz Nr. 7543/37-A. Leutnant von Kalwitten gelingt es mit eisernem Pflichtbewußtsein, diesen Zwang zu bändigen. Weitere Stimmen und Zwänge folgen. Zwischenfall beim frühabendlichen Appell mit Statusbericht. Unsere Mannschaft bleibt standhaft und pflichtbewußt. Götterdienst für die ogedischen und ceridischer Gottesdienst für die ceridischen Mannschaftsmitglieder zur Stärkung des Glaubens.
 
Ab der 5. Mittagsstunde:
Immer häufiger Feindkontakt und Kampfhandlungen mit Schattenwesen. Gegen Abend immer stärker. Schattenwesen scheinen Licht zu meiden. Anführer der Schattenwesen ist der Herr der Schatten, der bei einer Kampfhandlung erstmals auftaucht. Nutzen Kampfpausen zur Essensaufnahme in Schichten.
 
8. Abendstunde:
Im Lager plötzliche Erscheinung eines hell gekleideten Wesens (fortan Windelementar genannt). Es will mit uns eine besondere Art Schach spielen. Erhoffen uns dadurch Erwerb des fehlenden Windelementarsteins. Bei Schachspiel Einsatz echter Kämpfer mit übermächtigen Gegnern. Hauptsächliche Beteiligung durch unsere Seesoldaten. Korporal Meinrad wird schwer verletzt. Wir sind dennoch siegreich und kommen somit in Besitz des Windelementarsteins.
 
9. Abendstunde:
Aufbruch aller anwesenden Personen zu dem Stelenfeld. Magier bereiten Ritual mit den Elementarsteinen vor. Schutz durch alle verfügbaren, waffenfähigen Recken. Während oder nach Ritual (von außen nicht erkennbar), Lichteffekte. Erwartete Kampfhandlung am Stelenfeld bleibt aus. Beschließen daher, ins Lager zurück zu marschieren.
Ankunft im Lager, zeitgleich Angriff durch Schattenwesen unter Führung des Herrn der Schatten. Wieder Schwerverletzte in allen Lagern. Wie erwartet bleibt unsere Mannschaft siegreich im Feindkontakt.
 
4. Tag des 2. Xurl im Jahre 37 n. A. III, Mitternacht
Wieder Kontakt mit angreifenden Werwölfen. Bleiben weiter siegreich, standhaft und pflichtbewußt. Kämpfe dauern bis zur 4. Morgenstunde an.
 
9. Morgenstunde
Reinschiffmachen und Frühstücksvorbereitung.
 
Mittagsstunde:
Angriff durch Schattenwesen am hellichten Tag unter Führung des Herrn der Schatten. Alle verfügbaren waffenfähigen Recken kämpfen erbittert gegen den übermächtigen Feind. Siegreicher Stoß des Seesoldaten Eichberger in den Herrn der Schatten. Unterstützt wird dieser Angriff durch ein inbrünstiges Gebet aller Anwesenden. Daraufhin ein greller Aufschrei, der sinngemäß lautet "Seid gewarnt!". Plötzliches Verschwinden aller Gegner.
Danach Antreten zum Appell. Durchweg lobende Worte der Kommandantin Hildegard von Oggnitz an die gesamte Mannschaft, die wieder bewiesen hat, zu welchen Höchstleistungen sie imstande ist. Hervorgehoben wird die vorbildliche Zusammenarbeit, die die 1. Herzöglich-Ostarische Expeditionsflottille ausmacht. Entscheidung, eine Sonderration Rum im Namen seiner Erlaucht, Herzog Angilbert I. auszugeben. Danach Festessen bis in die Abendstunden. Um Mitternacht Anordnung früher Nachtruhe (bis auf die Wachhabenden) zur Erholung aller vor dem Rückmarsch.
 
5. Tag des 2. Xurl im Jahre 37 n. A. III
Abbau des Lagers und Verabschiedung von den Geisterwölfen, den Faunen und den anderen Lagern. Antritt Rückmarsch mit neu gewonnenen Erkenntnissen. Während Rückreise ist Stimmung gut. Fröhliche Gesänge aus den Reihen der Mannschaft zu vernehmen.
 
Geprüft und Abgezeichnet:
Leutnant Hildegard von Oggnitz
Kommandantin des 4. Landungsunternehmens
 
Protokolliert:
Wilhelmine Buchbinder
Quartiermeisterin und Schreiberin